„Seis Piezas para Piano“ 1992
„Cuarteto de Cuerdas“ 1994
„Estudios para Clarinete solo“ 1995
„Trozo para 15 Instrumentos“ 1996-97
„Trozo para Piano“ 1997
„Trozo“ für Klarinette und Live-Elektronik 1998
„Frágil“ für fl. kl. vl. vc. und pno. 1999
„Trozo“ für Geige 1999-04
„La mirada oblicua“ für kl. vc. 2000
„In Rotation“ für pno. und perc. 2000
„Mazacote“ für Streichquartett 2003
„Danza de Lagarto 1“ für Oktett 2006
„Danza de Lagarto 3“ für Oktett 2006
„Danza de Lagarto 4“ für Oktett 2006
„Danza de Lagarto 5“ für Oktett 2006
Fragil
Meine Absicht war es, Flüchtigkeit auszudrücken. Flüchtigkeit als bestimmte Eigenschaft von Bewegungen, die durch Transformation entstehen. Die Wahrnehmung von statische Materialkonfigurationen, ist nur in langsamen Transformationsbewegungen möglich. Wir können auch von einer fortlaufenden Evolution mit veränderlicher Geschwindigkeit sprechen. Die kompositorische Gesamtstruktur basiert auf einem Algorithmus, dessen abstrakte Strukturinformation auf jeden Abschnitt der Entwicklung einwirkt und die einzelnen Elemente des Klanggewebes steuert.
Trozo
Aus
dem Spanischen übersetzt, heisst „Stück“, jedoch hier
nicht als Teilstück oder Abschnitt eines ursprünglichen Ganzen,
sondern als eigenständiges, für sich existierendes Gebilde.
Etwas „al trozo“ zu tun heisst, so zu handeln, dass das Gewicht
der Absicht und des Resultates abnimmt und die Bedeutung stattdessen der Handlung
beigemessen wird.
„Al trozo“ zu leben meint, dass das Gewicht von Pflicht und Konsequenzen
abnimmt und die Bedeutung stattdessen dem Momentanen beigemessen wird.
Ein zeitlicher „Trozo“ von etwas, dessen formale Evolution sich
al „trozo“ verhält, kann nicht ein Teilstück sein oder
in Stücke geteilt werden.
La Mirada Oblicua
In diesem
Werk basiert die kompositorische Methode auf einem Algorithmischen Prozess,
der fern von beschreibender Absicht sowohl das Mikro- als auch die Makrostruktur
des ganzen Stück webt.
Es folgt der gleichen Linie musikalischer Interessen, die mich bis heute in
meinen Kompositionen beschäftig haben. Eines dieser Interessen (für
mich vielleicht das wichtigste) ist, musikalisch eine ununterbrochene Veränderung
jedes auftauchenden thematischen Elementes ausdrücken zu können.
In diesem Stück fordere ich noch stärker die zeitliche Makrowahrnehmung
heraus, das heisst, der erwähnte transformative Prozess ist zeitlich
viel komprimierter.
In Rotation
Das Rotierende, in Rotation versetzt durch etwas, dass seinerseits in Rotation versetzt wird durch das Rotierende...
Mazacote
In Mazacote
treffen sich mehrere Prozesse in einem Raum der sich komprimiert und expandiert.
Manchmal konkret und manchmal abstrakt in Form und Dimension. Ein Raum der
sich genauso wie die Prozesse (das innere) kontinuierlich verändert.
Jetzt sind die modulierende Gewebestrukturen mal synchron und mal nicht. Ein
Spiel der Annäherung und Entfremdung der zu einer neuen, übergeordneten
Struktur führt.